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Bertram Barth, Geschäftsführer des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INTEGRAL: „Insbesondere der Vertrauensverlust in die Politik und der sinkende Optimismus in der Bevölkerung sind alarmierend”.
“Die Politik ist gefordert, diese Entwicklungen ernst zu nehmen und entsprechende Gesetze zu verabschieden”, fügt Greenpeace-Experte Herwig Schuster hinzu. So fühlen sich rund 50 Prozent der Bevölkerung in Österreich von der Klimakrise bedroht. Während 2020 noch 68 Prozent der Menschen optimistisch eingestellt waren, sind es 2022 nur mehr 42 Prozent. Die anhaltenden Krisen verdüstern den Blick in die Zukunft zusätzlich. 90 Prozent der Menschen rechnen damit, dass Extremwetterereignisse weiter zunehmen werden. 64 Prozent halten sogar Wüstenbildungen im Mittelmeerraum für möglich. Allerdings haben mehr als zwei Drittel der Menschen Zweifel daran, dass die Politik noch rechtzeitig die notwendigen Schritte setzen wird, um die Klimakatastrophe zu stoppen.
Dabei sind klimafreundliche Maßnahmen unter der Bevölkerung alles andere als unbeliebt. So unterstützen drei von fünf Österreicher*innen verpflichtende Energiesparmaßnahmen. Zwei Drittel der Bevölkerung befürworten die Umgestaltung des Steuersystems, so dass klimafreundliches Verhalten belohnt wird. Fossile Energien sind immer unbeliebter, so würden sich derzeit nur mehr vier Prozent freiwillig für eine neue Gasheizung entscheiden. Dagegen begrüßt der Großteil der Bevölkerung den Ausbau von Photovoltaik- und Windstromanlagen mit 91 bzw. 81 Prozent. „Eindeutiger kann der Handlungsauftrag an die Politik nicht sein”, stellt Greenpeace-Experte Herwig Schuster klar. „Die Bundesregierung muss das längst überfällige Klimaschutzgesetz und das Energieeffizienzgesetz endlich auf den Boden bringen. Auch die Landespolitikerinnen und Landespolitiker müssen in Sachen Klimaschutz viel aktiver werden. Insbesondere müssen sie Ökostrom wie Wind und Sonne massiv ausbauen und klimaschädliche Projekte wie etwa neue Autobahnen oder Lagerhallen in der grünen Wiese stoppen.”
Die Kommunikation der Klimaschutzmaßnahmen hat Ausbaupotential, denn obwohl das persönliche Interesse an Klimathemen grundsätzlich hoch ist, fühlen sich viele Menschen nicht ausreichend informiert. So geben 58 Prozent an, dass sie nicht wissen, welche erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen in Österreich gesetzt werden. 65 Prozent wissen nicht, welche finanziellen Folgen es nach sich zieht, wenn Österreich internationale Klimaziele weiterhin verfehlt. Aus diesem Grund wurde die Initiative MUTTER ERDE vom Österreichischen Rundfunk ins Leben gerufen. „Hier können wir den entscheidenden Unterschied machen. Wir haben das Ziel, die Menschen in Österreich für Umweltthemen zu begeistern, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären sowie über die notwendigen Lösungen zu sprechen”, sagt Anita Malli, Geschäftsführerin der Umweltinitiative MUTTER ERDE.
Die Initiative MUTTER ERDE wurde 2014 vom Österreichischen Rundfunk und den führenden Umwelt- und Naturschutzorganisationen Österreichs ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel ist es, Nachhaltigkeit zum Thema zu machen, zu informieren und Spenden für Umweltschutzprojekte zu sammeln.
Quelle: OTS-Aussendung vom 17. November 2022
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