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Die AUSTROMED ist die Interessensvertretung für Unternehmen, die in der Entwicklung, der Produktion, der Aufbereitung und dem Handel von Medizinprodukten in Österreich tätig sind. Sie ist Partner der Gesundheitspolitik und versteht sich als Service- und Anlaufstelle für knapp 130 Mitglieder, die mehr als 500.000 Medizinprodukte erzeugen. Als wesentlicher Versorger des Gesundheitswesens sind diese Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber mit einer Bruttowertschöpfung von 4,5 Mrd. Euro und rund 56.000 Beschäftigten (direkt und indirekt).
Als Keynote-Speaker der Veranstaltung am 4. November im Reitersaal der österreichischen Kontrollbank betonte Florian Frauscher, Leiter der Sektion Wirtschaftsstandort, Innovation und Internationalisierung im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, die Bedeutung des Medizinprodukte-Sektors für die österreichische Life-Sciences-Branche, sowohl in Bezug auf die Gesundheitsversorgung als auch hinsichtlich seines Beitrags zur österreichischen Volkswirtschaft. „Nachhaltigkeit spielt auch in diesem Sektor als Investition in die Wettbewerbsfähigkeit eine wesentliche Rolle. Das Wirtschaftsministerium unterstützt diese Entwicklung mit der Transformationsoffensive, in deren Rahmen Forschung, Entwicklung und nachhaltige Investitionen gefördert werden“, so Frauscher.
Nachhaltigkeit betrifft uns alle
Das war die klare Antwort von AUSTROMED-Präsident Gerald Gschlössl auf die zentrale Frage der Veranstaltung: „Nachhaltigkeit: Erfolgsfaktor oder lästige Pflicht?“
Gemeinsam mit der PHARMIG will die Interessenvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen einen branchenübergreifenden Leitfaden erarbeiten, der als Informations-Tool für die Unternehmen dienen und anlässlich der AUSTROMED-Hauptversammlung im Frühjahr 2023 präsentiert werden soll. Vor allem das kommende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz bringe es mit sich, noch stärker in die soziale Nachhaltigkeit zu investieren. „Die Unternehmen der AUSTROMED beschäftigen im Vergleich mit anderen Branchen überdurchschnittlich viele Frauen. Außerdem wollen wir uns für Menschen mit Beeinträchtigungen besonders einsetzen,“ erklärte Gschlössl.
Verständnis für Lieferletten und Beschaffungsstrukturen entwickeln
Zum Thema Lieferkettengesetz erläuterte Monika Brom vom Umweltbundesamt: „In Zukunft wird es darum gehen, ein tiefgehendes Verständnis für die eigenen Lieferketten und Beschaffungsstrukturen zu haben bzw. wirkungsvolle und realisierbare ökologische Beschaffungskriterien zu implementieren, die auch im Sinne der Kreislaufwirtschaft wirksam sind.“ Was die ebenfalls notwendige tiefere Einsicht in die Umweltwirkungen entlang des gesamten Lebenszyklus von Produkten angeht, verwies Brom auf das Life Cycle Assessment (LCA). Es stellt für Organisationen, die ihren ökologischen Fußabdruck gezielt reduzieren wollen, ein hilfreiches Instrument dar, da es bei der End-of-Life Modellierung eng mit Circular Economy verknüpft ist.
Branchenübergreifende Zusammenarbeit und ein gesellschaftliches Miteinander
Andrea Karner von respACT ging besonders auf die Frage ein, was ein solches Wirtschaften für die Gesellschaft der Zukunft leisten muss: „Mehr Kreisverkehr, weniger Einbahn – das heißt, möglichst wenig Abfall erzeugen und Rohstoffe wie auch Produkte so lang wie möglich im Wirtschaftskreislauf erhalten. Das gelingt mit unternehmens- und branchenübergreifender Zusammenarbeit und einem gesellschaftlichen Miteinander. So schaffen wir ein Wirtschaftssystem, das soziale, ökonomische und ökologische Aspekte gemeinsam betrachtet, uns in die Zukunft führt und niemanden zurücklässt.“
Soziale und gesellschaftliche Verantwortung wird in der Pharmazeutischen Industrie bereits gelebt
Für Peter Richter, Head of Communications & Public Relations beim Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (PHARMIG) ist es keine Frage des „Ob“, sondern des „Wie“, „wenn wir über sozial und ökologisch verantwortungsvolles Handeln sprechen.“ Die pharmazeutischen Unternehmen würden bereits durch ihre Produkte eine hohe soziale und gesellschaftliche Verantwortung leben, und zwar sowohl im Entwickeln als auch beim Produzieren und Bereitstellen dieser Produkte. Es sei daher nur konsequent weitere Chancen für nachhaltiges Handeln bei diesen Prozessen zu heben.
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