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„Nein“, sagt der erfahrene Wirtschaftspsychologe Othmar Hill. Schon in den 80er Jahren hat Fritjof Capra, ein in den USA lebender Quantenphysiker, sich die Frage gestellt: „Wenn wir die Erkenntnisse der Quantenphysik ernst nehmen, was müssten wir auf der Ebene des Denkens und der Werte ändern?“ Beispielhaft sei zitiert: Von Herrschaft zu Partnerschaft, von Quantität zu Qualität. Doch mehr Diversität führt nicht automatisch zu mehr Qualität. Es kommt darauf an wie diese Diversität zusammengeführt wird. Gut moderierte und professionell gestaltete Beteiligungsprozesse profitieren von der Vielfalt der Akteur*innen.
Akteure des Forschungsprojekts VREDE haben am 8.9.2022 bei der respACT Veranstaltung „Diversität entscheidet – Digitale Tools für partizipative Entscheidungen“ im Wiener L‘Office ihre Ergebnisse präsentiert. Werden unterschiedliche Menschen in die Entscheidungsfindung eingebunden, beispielsweise über digitale Tools wie VREDE oder acceptify, führt das nicht nur zu mehr Diversität sondern auch zu einer Kultur des partnerschaftlichen Umgangs. Das gemeinschaftliche Befassen mit dem Suchen und Finden von Lösungen für Herausforderungen und Problemen fördert die breite Akzeptanz der (neuen) Lösungswege, und führt zu tiefen, sozialen Innovationen.
Über die Methode der „kollegialen Beratung“ beteiligten sich abschließend alle Anwesenden mit der Lösungsfindung des Problems einer Fallgeberin. Für das Anliegen entwickelten sie ad hoc 15 Lösungsansätze, die mittels des VREDE-Software-Prototypen gelistet, bewertet und prioritär gereiht wurden. Die Bewertung ist nach nach der Methode des „Systemischen Konsensierens“ erfolgt, mit deren Hilfe Widerstand gegen die einzelnen Lösungsansätze abgefragt wird.
Beim Workshop durfte auch das VREDE-Projektteam viele Anregungen durch die Teilnehmer*innen mitnehmen. Die Vielfalt der Stakeholder-Interessen entlang von Lieferketten wurde ebenso vertieft wie die komplexen Vernetzungen im Umfeld von Organisationen. Ein Folgeprojekt soll nun den VREDE-Software-Prototypen in eine dauerhafte webbasierte Anwendung bringen. Dadurch soll Vielfalt und Partizipation in Entscheidungsprozessen breiter Einzug halten.
Über die Autoren:
Alfred Strigl ist Geschäftsführer der Plenum GmbH und Direktor am Österreichischen Institut für Nachhaltige Entwicklung. Der Nachhaltigkeits- und Transformationsexperte ist promovierter Biochemiker (TU-Graz) und Gründer zahlreicher Organisationen, darunter Pioneers of Change (2010) und das Wohnprojekt Pomali (2014). Seine universitären Lehraufträge führten ihn nach Japan, Italien und Österreich, darunter an die BOKU Wien und die TU Wien.
Dominik Berger ist seit 2011 als Berater, Trainer und Software-Unternehmer in Graz tätig. Er ist Mitentwickler von Systemischem Konsensieren (SK) und SK-Anwendungen. Als Mitbegründer von Business Konsens und acceptify unterstützt er moderne Organisationen mit den Schwerpunkten gemeinsames Entscheiden und partizipativem Management. Er hat 20 Jahre Management- und Innovationserfahrung bei Konzernen und Start-ups und hält 12 RFID/Smart Card Patente.
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