Newsletter
Erhalten Sie monatlich Informationen über aktuelle Themen und laufende Aktivitäten. Zusätzlich ist eine Auswahl von Themenschwerpunkten optional möglich. Sie werden jedenfalls zum allgemeinen Newsletter angemeldet.
Gesellschaftliche Erwartungen und Stakeholder-Interessen gehören ohne Zweifel zu den wichtigsten Treibern für Diversity & Inclusion (D&I) entlang der Lieferkette und darüber hinaus. Dazu zählen die Einhaltung von Menschenrechten, faire Arbeitsbedingungen und nachhaltiges Handeln. Auf europäischer Ebene soll die Taxonomie-Verordnung Unternehmen auf ihren gesellschaftlichen Nutzen und Impact prüfen. Das EU-Lieferkettengesetz wird zudem große Unternehmen dazu verpflichten, ihre Zuliefer*innen auf Einhaltung gemeinsamer Umwelt- und Menschenrechtsstandards zu kontrollieren. Codes of Conduct sind eine Möglichkeit, Zuliefer*innen in die Pflicht zu nehmen; als besonders wirkungsvoll erweisen sich aber Supplier Diversity Programme. Durch diese können Unternehmen strategisch sozial verantwortungsvolles und unternehmerisches Handeln kombinieren.
Mit Supplier Diversity Programmen integrieren Unternehmen D&I nachhaltig in ihrer Business-Strategie. Die Lieferkette ist eine wichtige Schnittstelle des wirtschaftlichen Erfolgs und der sozialen Verantwortung einer Organisation. Je anpassungsfähiger und flexibler Zuliefer*innen sind, je innovativer und agiler sie Probleme lösen, desto wettbewerbsfähiger ist ein Unternehmen und wird sowohl für Investor*innen als auch für höchstqualifizierte Talente attraktiver. Diverse Lieferant*innen können das Bedürfnis nach Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Agilität oft besser abdecken als größere Zulieferer.
Als „diverser Lieferant“ wird üblicherweise ein Unternehmen kategorisiert, das zu mindestens 51 % im Besitz einer Einzelperson oder Gruppe ist, die traditionell unterrepräsentiert oder strukturell benachteiligt ist, und von dieser betrieben wird. In den USA zeigen 2019 erhobene Daten, dass sich etwa 18,3 % (1,0 Mio.) aller US-Unternehmen im Besitz von Minderheiten und etwa 19,9 % (1,1 Mio.) im Besitz von Frauen befinden. In Großbritannien waren es im selben Jahr 5,1 % (Minderheiten) bzw. 17,3 % (Frauen) aller Unternehmen. Durch Supplier Diversity Programme können Unternehmen vorausschauend und strategisch handeln: sie tragen zum Abbau struktureller Ungleichheiten bei, unterstützen Wachstum und Sichtbarkeit diverser Lieferant*innen und stärken indirekt auch deren Communities, da Jobs geschaffen und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden. Auch auf demografische Veränderungen und diversere Kund*innen können sich Unternehmen durch Supplier Diversity besser einstellen.
Zu den positiven Auswirkungen von Supplier Diversity Programmen zählen daher:
Durch ein D&I-sensibles Supply-Chain-Management können gesetzliche Vorgaben, wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung unter einen Hut gebracht werden. Unternehmen, die die „triple bottom line“ – Profit, soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit – im Auge behalten, sind gut aufgestellt, um ihre ESG-Ziele zu erreichen.
In der Praxis ist die größte Herausforderung, diverse Lieferant*innen zu identifizieren und tragfähige Beziehungen aufzubauen. Gerade deshalb ist die Integration von Supplier Diversity in die Gesamtstrategie eines Unternehmens wichtig: Es braucht das Commitment des Top-Managements, eine klare Zielsetzung und KPIs, sowie die laufende Überprüfung interner Prozesse und Vorgaben auf potenzielle Barrieren. Sorgfältige Datenerhebung und Reporting schaffen intern ein Verantwortungsgefühl. Konkrete Maßnahmen für die nachhaltige Diversifizierung des Lieferantenstamm sind Mentoring- und Trainingsprogramme für diverse Lieferant*innen sowie eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Verbänden, die Zuliefer*innen Unterstützung bei der Zertifizierung als diverses Unternehmen anbieten können.
Diversity Supplier Programme sind keine “Quick Win” Maßnahmen, sondern Teil einer gesamtheitlichen Business Strategie, um wirtschaftlichen Erfolg und sozialen Impact zu verbinden. Wenn sie sich nahtlos in die bestehenden Nachhaltigkeitsmaßnahmen einfügen, führen sie zu einem Trickle-down-Effekt, von dem Unternehmen langfristig profitieren.
Susanne Hamscha und Co-Autor Manfred Wondrak sind D&I Consultants und Experten für die Planung und Implementierung von Diversity Strategien in (internationalen) Organisationen. Sie beraten Kunden u.a. zu D&I in der Lieferkette und im Kontext von ESG.
factor-D Diversity Consulting ist eine der führenden Unternehmensberatungen mit den Schwerpunkten Diversity and Inclusion, Unconscious Biases und Inclusive Leadership im deutschsprachigen Raum. Wir begleiten internationale Unternehmen bei der konzernweiten Umsetzung von D&I Strategien.
Newsletter
Erhalten Sie monatlich Informationen über aktuelle Themen und laufende Aktivitäten. Zusätzlich ist eine Auswahl von Themenschwerpunkten optional möglich. Sie werden jedenfalls zum allgemeinen Newsletter angemeldet.