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Thema ist die Grüne Agenda 2030 – 2050 und die Ziele von respACT und ihre Interessensvertreter*innen in OÖ. Der Russlands Ukraine-Feldzug ändert alles. Aufgrund der aktuellen Ereignisse zieht Gabriela Straka einen Zusammenhang von der Energiewende bis hin zur Kreislaufwirtschaft. Es geht ihr nicht nur um eine deutliche Entlastung der Umwelt, sondern auch wirtschaftliche Vorteile im Industrieland OÖ zu generieren und stellt die oberösterreichischen Unternehmen mit ihren wertvollen Innovationen (z.B. Wasserstoffentwicklung, Forschung, Wärmepumpen/brücke…) ins Rampenlicht.
In dem Maß, in dem es gelingt, wertvolle Rohstoffe im Kreislauf zu halten, sinkt die Abhängigkeit der Unternehmen von zunehmend teuren und oftmals schwankenden Rohstoffimporten. Rund ein Viertel des Energiebedarfs Österreichs wird durch den fossilen Energieträger Gas abgedeckt, 80% davon stammen aus Russland. Diese Abhängigkeit liegt im Spitzenfeld Ranking Europas. Sich davon rasch zu befreien, wird schwer. Dennoch ist es alternativlos. Die bislang diskutierte Alternativstrategie, auf Strom und Energiesparmaßnahmen zu setzen, funktioniert, wenn überhaupt, nur langfristig.
Europa muss erkennen, dass die Abhängigkeit vom russischen Gas ein enormes Risiko darstellt. Wie es anders geht und weiterhin gehen wird, erläuterte Gabriela Straka anhand des Vorzeigemodells für Kreislaufwirtschaft: die Grüne Brauerei Göss in Leoben, mitten im Herzen der grünen Steiermark liegend, ist Europas Sustainability Leader und die erste CO2 neutrale Großbrauerei weltweit. Es dauerte fast 10 Jahre, dass aus der traditionellen Großbrauerei der größte Meilenstein der Unternehmensgeschichte wurde. Die gesamte Produktion wird seit 2016 mit einem vierteiligen Energiemix aus alternativen Energiequellen gespeist. Straka erklärt anschaulich das Prinzip Reduce – Reuse – Recycle.
Rund 40% des Wärmebedarfs der Brauerei werden aus der Abwärme des benachbarten Holzverarbeitungsbetriebs von Mayr-Melnhof gedeckt, und 90% der während des Brauprozesses entstehenden Abwärme werden genutzt, um damit Wasser aufzuheizen. Außerdem wird ein innovatives Kochsystem während des Brauprozesses verwendet, das dabei hilft, Strom und Wasser zu sparen. Eine rund 1.500 Quadratmeter große Solaranlage hilft zusätzlich bei der Gewinnung umweltfreundlicher Sonnenenergie. Die Umwandlung in einen gänzlich CO2-neutralen Betrieb wurde durch die Biertrebervergärungsanlage erreicht, die vom steirischen Partner BDI – BioEnergy International errichtet und betrieben wird. Die Biertrebervergärungsanlage Göss stellt auch eine industrielle Referenzanlage zur nachhaltigen Energieerzeugung aus Reststoffen der Getränke- und Lebensmittelproduktion dar. Durch eine Biogas Aufbereitungsanlage wird der Transport mit Biogas quasi „rund um den Schornstein der Brauerei“ geplant. Dieses System könnte schon bald auch am Standort Zipf in OÖ umgesetzt werden.
Straka und ihr Team bekennen sich zu den 17 Development Goals der United Nations und setzen so gemeinsam mit unseren Stakeholdern neue Maßstäbe im Bereich Nachhaltigkeit. Die Grüne Brauerei Göss steht gleich für 7 SDGs, die auch in die GRI Berichterstattung nachzulesen sind: 4 Hochwertige Bildung, 7 Bezahlbare und saubere Energie, 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur, 13 Maßnahmen zum Klimaschutz, 15 Leben an Land, 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.
Von der Grünen Brauerei Göss ausgehend schlägt Gabriela Straka die Brücke zur dekarbonisierten Lebensmittelindustrie. Straka berichtet, dass die Brau Union Österreich mit der Zentrale in Linz bereits an vielen Standorten auf Photovoltaikanlagen setzt und wird dies noch weiter ausbauen. In der Brauerei Wieselburg wird ein eigenes Wasserkraftwerk betrieben, das bereits ¼ des Strombedarfes deckt und in der Grünen Brauerei Fohrenburg bezieht man Ökostrom aus 100 % österreichischer Wasserkraft.
An einigen Standorten wird für thermische Energie die Abwärme von benachbarten Produktionsunternehmen wie Sägewerken genutzt. Umgekehrt werden durch die Abwärmeprojekte in Graz/Puntigam und Schwechat dank der Abwärme aus dem Brauprozess 1.700 Wohnungen auf benachbarten Grundstücken mit Wärme und Warmwasser versorgt.
Bis zum Jahr 2030 in der gesamten Produktion CO2 neutral zu sein, bis 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette. Die Brau Union Österreich ist mit 3 Grünen Brauereien – die Grünen Brauereien Göss und Schladming in der Steiermark sowie die Grüne Brauerei Fohrenburg in Vorarlberg –, in denen 100 % CO2-neutral produziert wird, sowie vielen Maßnahmen wie Photovoltaikanlagen an weiteren Standorten und einem vielversprechenden Projekt der Trebernaufbereitung in Göss bereits auf einem guten Weg. Mit der Aufbereitung in Zipf wird nun der nächste Meilenstein im Industrieland OÖ gesetzt.
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