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Die Sustainable Development Goals: Der globale Traum von einer besseren Welt
Am 25. September 2015 wurde die Agenda 2030, für nachhaltige Entwicklung von 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, verabschiedet. Die Regierungen verpflichteten sich, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um gemeinsam eine Reihe von wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Problemen zu bewältigen. Im Herzen ist die Agenda 2030 ein universeller Aufruf zum Handeln, um die Armut zu stoppen, den Planeten zu schützen und sicherzustellen, dass bis 2030 niemand zurückgelassen wird. Dies möchte man durch die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, auch bekannt als die Sustainable Development Goals (SDGs), und die dazugehörigen Zielvorgaben umsetzen.
In dieser Hinsicht bieten uns die SDGs ein ganzheitliches Verständnis der globalen Herausforderungen, indem sie anerkennen, dass eine gemeinsame Aktion erforderlich ist. Daher liegt die Umsetzung der SDGs sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, um eine inklusive, nachhaltige und widerstandsfähige Zukunft für die Menschheit zu schaffen
Erfolge und Handlungsbedarf: 6 Jahre danach
Wir befinden uns derzeit in einem "Jahrzehnt des Handelns" (2021-2030) und nach sechs Jahren zeichnet sich hinsichtlich des Fortschritts der Zielerreichung ein gemischtes Bild ab. So gibt es SDGs, die erhebliche Fortschritte aufweisen. Dazu gehören die Beseitigung der vermeidbaren Todesfälle bei Neugeborenen und Kindern unter fünf Jahren (SDG 3), sowie die Einschulung von Kindern in Grundschulen (SDG 4). Wenn es jedoch, um den Klimaschutz (SDG 13), die Bekämpfung der extremen Armut und Hungersnot geht (SDG1 und SDG 2), sind wir derzeit weit davon entfernt, das Ziel bis 2030 zu erreichen. So wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2030 immer noch 430 Millionen Menschen in extremer Armut leben werden.
Dabei ist es auch wichtig, die regionalen Unterschiede zu berücksichtigen, wenn es darum geht, die Fortschritte bei den SDGs zu verstehen. Man kommt nicht umhin, Unterschiede zwischen entwickelten und aufstrebenden Ländern zu erkennen, wobei die wirtschaftlich etablierten Länder sich meist auf dem richtigen Weg befinden, während die aufstrebenden Länder noch einige Hürden überwinden müssen.
Außerdem wird derzeit angenommen, dass die COVID-19-Pandemie die Umsetzung der SDGs verzögern wird. Die Pandemie hat Probleme wie Ungleichheiten in der globalen Gesundheit, soziale Absicherung, Umweltzerstörung, Klimawandel und verschiedene andere Problembereiche zusätzlich verstärkt. Insgesamt behindern diese regionalen und strukturellen Unterschiede den Fortschritt bei den SDGs und zeigen, dass es dringend notwendig ist, die Umsetzung der SDGs zu beschleunigen, um die Ziele für 2030 zu erreichen.
Finanzierung: Das A und O für die Erreichung der SDGs
Eine positive Entwicklung der SDGs hängt in erster Linie mit der Finanzierung zusammen. Die Umsetzung der SDGs erfordert Finanzströme zwischen 5 und 7 Billionen US-Dollar pro Jahr, wobei das aktuelle Defizit bei 2,5 bis 3 Billionen US-Dollar pro Jahr liegt. Daher sind mehr öffentliche und private Investitionen zur Finanzierung der SDGs erforderlich. Genau gesagt, müssen diese Mittel in grüne, soziale und nachhaltige Investitionen fließen, insbesondere in Schwellenländern. Untersuchungen zeigen, dass die Verwirklichung der SDGs "wirtschaftlich sinnvoll" ist, da ihre Umsetzung bis 2030 Marktchancen in Höhe von 12 Billionen Dollar eröffnen und 380 Millionen Arbeitsplätze schaffen könnte.
Der Finanzmarkt: Ein wichtiger Player
Zweifellos wird der Finanzmarkt eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung der SDGs spielen, da öffentliche Einrichtungen nicht allein für solche Investitionen verantwortlich sein können. Dies erfordert natürlich, dass der Finanzsektor innovative Lösungen anbietet, um privates Kapital in nachhaltige Investitionen zu lenken.
Ein aktueller Weg des Investierens besteht darin, sich auf die ESG-Leistung von Unternehmen zu konzentrieren und in diejenigen zu investieren, die neben der finanziellen Rendite auch messbare Auswirkungen auf die ESG-Dimensionen (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) zeigen.
Diese Form des Denkens gewinnt mit der Zeit an Bedeutung. Zum Beispiel stieg die Zahl der nachhaltigen Fonds in den Vereinigten Staaten und Europa von 2010 bis 2019 von 1.304 auf 2.708, wobei das verwaltete Vermögen von 195 Milliarden Dollar auf 813 Milliarden Dollar anstieg. Besonders bemerkenswert ist, dass die geschätzte Höhe der Mittel, die in die Kategorie der SDG-Fonds fallen, heute ungefähr 1,2 bis 1,3 Billionen Dollar betragen. Diese fallen in erster Linie in die Fondskategorie, nachhaltige, grüne und soziale Anleihen.
Die Erlöse aus grünen Anleihen werden hauptsächlich in drei Sektoren (Energie, Gebäude und Verkehr) verwendet und fördern damit Investitionen in den Klimaschutz (SDG 13), saubere Energie (SDG 7) und nachhaltige Städte (SDG 11).
In Bezug auf soziale Anleihen zeigt das Jahr ein deutliches Wachstum, aufgrund der weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. Im ersten Quartal 2020 haben soziale Anleihen im Zusammenhang mit der COVID-19-Krisenhilfe 55 Milliarden Dollar erhalten und damit den Gesamtwert, der im Jahr 2019 ausgegebenen sozialen Anleihen übertroffen. Dadurch wird insbesondere SDG 3 – das heißt die Erreichung von Gesundheit und Wohlergehen - unterstützt. Zusätzlich gibt es auch die Nachhaltigkeitsfonds, die sich auf die breitere Kategorie von verantwortungsvollen Investitionen beziehen. Diese Art von Investitionen muss nicht direkt auf SDG-relevante Sektoren ausgerichtet sein.
Die Unterstützung: Die Spielregeln der EU
Nicht nur mit dem Anstieg von nachhaltigen Anlagenprodukten, sondern auch politische sowie regulatorische Maßnahmen spielen eine relevante Rolle für Investitionen in die Erreichung der SDGs. Um nachhaltige Investitionen zu fördern, hat die Europäische Union (EU) eine Taxonomie eingeführt. Diese soll Nachhaltigkeitsinvestor*Innen als Orientierungshilfe für die Bewertung von nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten dienen und konzentriert sich insbesondere auf ökologische Kriterien, aber beinhaltet auch soziale Aspekte. So wurden sechs Umweltziele definiert und für zwei von den sechs Zielen ein branchenspezifischer Kriterienkatalog ausgearbeitet. Für die anderen Ziele sind die detaillierten Kriterien noch in Arbeit.
Im Rahmen der EU-Taxonomie werden laufend neue Regelungen für den Finanzmarkt veranlasst. So müssen zum Beispiel seit dem Finanzjahr 2021 Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter haben, oder im öffentlichen Interesse stehen; börsennotierte Unternehmen, sowie Banken & Versicherungen für ausgewählte Wirtschaftstätigkeiten und für vorerst zwei von den sechs Umweltzielen festgelegte Grenzwerte berichten. Die Umweltziele, auf die sich die EU-Taxonomie fokussiert, können damit auch einen positiven Beitrag auf die SDGs haben. Zum Beispiel trägt das Ziel des Klimaschutzes auch zur Erreichung des SDG 13 bei oder der Schutz von Wasser- und Meeresressourcen unterstützt das Bestreben, sauberes Wasser für alle bereitzustellen (SDG 6) und die marine Biodiversität zu schützen (SDG 14).
Geld gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung bewegen
Anhand der aktuellen Entwicklungen kann ein positiver Trend erkannt werden, dass sowohl Finanzinstitute als auch politische Entscheidungsträger*innen durch die Förderung von nachhaltigen Investitionen einen Beitrag zu der Erfüllung der SDGs leisten.
Aber auch private Anleger*innen können hier mit dem eigenen klima- und sozial gerechten Investment etwas bewegen. Sei es die Entscheidung in grüne Technologien zu investieren und damit saubere Energie (SDG 7), Innovation (SDG 9) sowie nachhaltigen Konsum und Produktion (SDG 12) zu fördern. Oder die Entscheidung bewusst Kinderarbeit aus der eigenen Geldanlage auszuschließen und damit menschenwürdige Arbeit (SDG 8) zu unterstützen.
Hier bietet die Transparenzplattform Cleanvest.org von ESG Plus, Privatanleger*innen die kostenlose Möglichkeit Aktien und Anleihen anhand von 10 Nachhaltigkeitskriterien zu prüfen. Auf diese Weise kann das eigene Geld einfach in die Erreichung der SDGs investiert werden - Ganz nach dem Motto „Dein Geld für eine bessere Welt!“
Über die Autorin
Sarah Klimt ist ESG-Researcherin bei ESG Plus und ist zuständig für ESG und SDG-Recherchen sowie Content Creation Support für Marketing und Kommunikation. Bei ESG Plus kann sie ihre Expertise im Bereich nachhaltige Lieferketten und Umwelt Compliance zum Einsatz bringen. Derzeit beschäftigt sich mit Impact Measurement mit Bezug auf die SDGs und Indigene Rechte.
Über das Unternehmen
ESG Plus ist ein Sozialunternehmen spezialisiert auf nachhaltige Lösungen für den Finanzmarkt. Das Ziel von ESG Plus ist es, globale Kapitalströme mit einem Nutzen für Gesellschaft und Umwelt zu verbinden, denn Geld und Werte gehören zusammen.
Seit 2020 ist ESG Plus Mitglied bei respACT, um gemeinsam nachhaltiges Wirtschaften voranzutreiben.
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