Newsletter
Erhalten Sie monatlich Informationen über aktuelle Themen und laufende Aktivitäten. Zusätzlich ist eine Auswahl von Themenschwerpunkten optional möglich. Sie werden jedenfalls zum allgemeinen Newsletter angemeldet.
Beim Treffen des Arbeitskreises A „Trends und Benchmarks im nationalen und internationalen Vergleich“, das am 22.01 in der BIG Zentrale in Wien unter der Leitung von Heinz Felsner (Vizepräsident von respACT) stattgefunden hat, stand das Regierungsprogramm 2020-2024 der Bundesregierung im Fokus.
Hochkarätige ExpertInnen aus Wissenschaft, Immobilien/Bau, Forstwirtschaft und Mobilität, sowie Banken und Versicherungen, Abfallentsorgung und Politik diskutierten die Inhalte des 300-Seiten starken Dokuments. Mit besonderem Augenmerk wurden jene Themen und Fragestellungen behandelt, die für die Erreichung des ambitionierten Ziels „Klimaneutralität 2040“, wie es im Regierungsprogramm festgehalten ist, von größter Bedeutung sind. Inhaltliche Grundlage boten die Überlegungen von Stefan Schleicher (Professor für Volkswirtschaftslehre und Volkswirtschaftspolitik am Wegener Center der Universität Graz) der gemäß dem Einmaleins der Klimaneutralität vorrechnete, dass zur Zielerreichung von derzeit 80 Mio. t CO2-Äqivalent innerhalb von
20 Jahren der Wert Null erreicht werden müsse. Das entspräche der Reduktion von 5% von 80 Mio. t CO2-Äqivalente, also 4 Mio. t, pro Jahr. Zudem merkte Schleicher an, dass sich die Reduktionsmenge jährlich erhöhe, wenn anstatt 2020 erst in den darauffolgenden Jahren mit der Einsparung begonnen werde.
Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sind zentrale Fragen der Finanzierung (Stichwort: Ökosoziale Steuerreform) zu beantworten, nachhaltige Energien zu stärken und natürliche CO2-Senken zu fördern, wie Peter Püspök (CEO der Püspök Group und Präsident des Dachverbandes EEÖ) und Georg Schöppl (Vorstandsmitglied bei Österreichische Bundesforste AG) eindrucksvoll darlegten. Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien kommt auch der Politik eine wichtige Rolle zu:
„Das Regierungsübereinkommen ist ein sehr guter Start, aber gleichzeitig die Mindestvoraussetzung für eine ordentliche Energie- und Klimapolitik. Die Herausforderung ist jetzt die rasche und effiziente Umsetzung der Maßnahmen,“
so Püspök. Er führte weiter aus, dass eine besondere Verantwortung hierbei nicht nur dem neu geschaffenen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie dem Bundesministerium für Finanzen zukomme, sondern auch den Bundesländern (s. Presseaussendung EEÖ zu Regierungsprogramm).
Wie der Ausbau erneuerbarer Energien in der Praxis aussehen kann, präsentierte Dirk Jäger, Nachhaltigkeitsmanager der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Klimaschutzmaßnahmen sind Teil des konzerneigenen Holistic Building Programms, das die Nachhaltigkeitsmindeststandards bei Gebäuden und Sanierungen festlegt. Hervorzuheben sind die ambitionierten Zielsetzungen der BIG, im Gebäudebetrieb bis 2025 CO2-neutral zu werden und bis 2023 200.000 m2 der Dachflächen mit PV-Anlagen versehen zu haben. Das Ziel der Klimaneutralität rückt erneuerbare Energien in den Vordergrund; aber auch natürliche CO2-Senken werden künftig von großer Bedeutung sein - soll das besagte Ziel bis 2040 erreicht werden. Damit dies gelingt, hat Georg Schöppl die Entscheidung getroffen, den heimischen Wald an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen. Deswegen gestalten die Bundesforste ihre Waldfläche (entspricht 10% der Bundesfläche) der Zukunft aktiv mit: durch die Reduktion der CO2-Emissionen aus dem Betrieb, den Aufbau von Senken (bis 2030 soll die Senkenleistung auf 38-40 Mio. t ansteigen), durch nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie durch die Bereitstellung erneuerbarer Energien möchte das Unternehmen einen aktiven Beitrag zur Zielerreichung österreichischer Klimaschutzpolitik leisten.
Spricht man von Klimaneutralität, muss man sich natürlich auch dem Thema Mobilität widmen – dem Sorgenkind des nationalen CO2-Ausstoßes, wie aus der untenstehenden Grafik hervorgeht.
Quelle: Umwelt Bundesamt (2018)
Verkehr ist für knapp 1/3 der THG Emissionen verantwortlich und seit 1990 kommt es zu einem starken Anstieg der Emissionen, die durch Verkehr ausgestoßen werden (während sie in den meisten anderen Sektoren wie Industrie, Landwirtschaft oder Gebäuden seither zurückgegangen sind).
Bezugnehmend auf das Regierungsprogramm besagt die nationale Zielsetzung aus dem Jahr 2018 (s. #mission 2030), dass die Emissionen im Verkehr von 24 Mio. t CO2 im Jahr 2019 auf
15,7 Mio. t CO2 im Jahr 2030 fallen sollen und bis 2050 bei 2,7 Mio. t CO2 liegen müssen, damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden können. Christian Gratzer (Sprecher des VCÖ-Mobilität mit Zukunft) legte in seinem Vortrag dar, welche Rolle Unternehmen dabei zukommt und verdeutlichte, dass nachhaltige Mobilitätskonzepte nicht nur einen positiven ökologischen Impact haben, sondern auch sehr positiv von der Belegschaft aufgenommen werden und die MitarbeiterInnenzufriedenheit fördern können. Betrachtet man nachhaltige Mobilität im Kontext von Unternehmen, öffnen sich verschiedene Bereiche in denen Maßnahmen gesetzt werden können. Dazu gehören die An- und Abreise von Beschäftigten sowie Kundinnen und Kunden, Dienstreisen, Fuhrpark sowie innerbetriebliche Logistik wie Gratzer ausführte.
E-Mobilität bei Dienstwägen und alternative Antriebe für LKWs sind wichtige Bestandteile der REWE Nachhaltigkeitsstrategie, ebenso wie die Bereitstellung einer geeigneten Infrastruktur, um KundInnen eine nachhaltige An- und Rückfahrt zu den Filialen zu ermöglichen. Somit spielen nachhaltige Mobilitätskonzepte eine wichtige Rolle bei REWE, um das Ziel- die Senkung der spezifischen Treibhausgasemissionen bis 2022 um 50% (im Vergleich zu 2006) – zu erreichen, wie Jan Dörrich (Projektleiter Nachhaltigkeit REWE International AG) erklärte.
Wer mehr darüber erfahren möchte, wie Unternehmen Klimaneutralität erreichen können, dem empfehlen wir die Lektüre der respACT Klimabroschüre, die wir gemeinsam mit denkstatt erstellten.
Weiterführende Links:
Presseaussendung EEÖ zu Regierungsprogramm
BIG Holistic Building Programm
Gefördert vom
Newsletter
Erhalten Sie monatlich Informationen über aktuelle Themen und laufende Aktivitäten. Zusätzlich ist eine Auswahl von Themenschwerpunkten optional möglich. Sie werden jedenfalls zum allgemeinen Newsletter angemeldet.