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Im Rahmen des CSR-Sommerbrunches am 17. Juli 2018 in der Gösser Brauerei diskutierten VertreterInnen aus Wissenschaft, steiermärkischer Landesregierung und wirtschaftlicher Praxis über die erfolgreiche Implementierung der Sustainable Development Goals (SDGs) in Unternehmen und wie diese als Referenzsystem für langfristige Unternehmensstrategien dienen können.
Es diskutierten:
· Prof. Dr. André Martinuzzi, Institut für Nachhaltigkeitsmanagement der Wirtschaftsuniversität Wien
· Peter Giffinger, Saint-Gobain Rigips Austria
· Heinrich Hochegger, Cooltours
· Nikolaus Juhasz, BKS Bank
· Gudrun Walter, Nachhaltigkeitskoordinatorin des Landes Steiermark
Moderation: Gabriela Maria Straka, Brau Union Österreich
Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement: direkter und indirekter Return on Investment
Die Implementierung der SDGs in betriebswirtschaftliche Abläufe und Strategiedokumente kann sich sowohl direkt als auch indirekt auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens auswirken. Zu den direkten Auswirkungen zählen z.B. unmittelbare Kostensenkungen durch Energieeinsparungen oder Effizienzsteigerungen. Das kann beispielsweise die Einsparung von Autofahrten durch den verstärkten Einsatz von Videokonferenzen und der somit verringerte CO2-Ausstoß sein, welcher unmittelbar messbar ist. Aber auch in der Kundengewinnung werden direkte Auswirkungen nachhaltiger Unternehmensführung spürbar, wenn die Entscheidung der KundInnen für ein Unternehmen dezidiert durch nachhaltiges Engagement des Unternehmens beeinflusst wird. Der Großteil des Return on Investment bei der Implementierung der SDGs erfolgt jedoch indirekt, durch Auswirkungen, die oftmals erst zu einem späteren Zeitpunkt oder gar nicht monetär messbar sind. So bringt die innerbetriebliche Auseinandersetzung mit den SDGs zunächst eine intensive Beschäftigung mit und gesteigertes Verständnis für die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft sowie mit den Grenzen des Kerngeschäfts und der Erkenntnis, welche Wirkungen von außen das eigene Handeln beeinflussen.
Die 17 SDGs und ihre 169 Unterziele können dabei als Orientierungsrahmen herangezogen werden, um die gesamte Wertschöpfungskette zu durchleuchten und dahingehend zu analysieren, wo in Zukunft Risiken und Chancen für das Kerngeschäft und die Weiterentwicklung liegen könnten. Dadurch wird eine Identifikation der für das Unternehmen essentiellen Themen möglich und es kann an den richtigen und wichtigen Stellschrauben gedreht werden. Eine Anpassung der Unternehmensstrategie an die SDGs sowie deren Integration in die Wertschöpfungskette kann zur Entwicklung von neuen Produkten und Innovationen beitragen, die sich wiederum positiv auf den Betriebserfolg auswirken. Indirekt können Maßnahmen wie die Abhaltung von Stakeholder-Dialogen, die Einbeziehung von unmittelbaren AnrainerInnen sowie Mitarbeiterengagement Vertrauen und Glaubwürdigkeit schaffen und somit langfristig zur gesellschaftlichen Akzeptanz, der sog. „License to operate“ des Unternehmens beitragen.
Management Tools für SDGs in Unternehmen: Analyse & Überblick
Um die Wirkungen der SDGs managen und messen zu können entwickelte das am Institut für Nachhaltigkeitsmanagement der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) verankerte und von der Europäischen Union geförderte Projekt GLOBAL VALUE ein neues Online-Toolkit zur Messung und Steuerung unternehmerischer Wirkungen. Dabei wurde klar, dass die passende Methode des unternehmerischen SDG-Managements je nach Zweck gewählt werden muss. Ob das Instrument Hilfestellung für strategische Entscheidungen bieten soll, innerbetriebliche Weiterentwicklung in Richtung Nachhaltigkeit im Vordergrund steht oder Unterstützung für die Berichterstattung sein soll, spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Managementtools. Orientierung bietet hierfür der GLOBAL VALUE tool navigator. Mehr Informationen zur Wirkungsmessung der SDGs erhalten respACT-Mitglieder exklusiv in der Präsentation „Die SDGs als Referenzrahmen für erfolgreiche Unternehmen“, welche Prof. Dr. André Martinuzzi, Vorstand des Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement, WU Wien, im Rahmen des CSR-Sommebrunches präsentiert hat. Prof. Dr. André Martinuzzi verbindet in seiner Funktion als Lehrender bei der Vermittlung von Inhalten außerdem Nachhaltigkeitsthemen mit Humor. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Nachhaltige Entwicklung“ im Master Management Programm der WU Wien wurde etwa Schauspieler und Kabarettist Florian Scheuba zu einer Podiumsdiskussion geladen.
Branchen-interne Partnerschaften zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele
Es gibt einzelne Branchen, wie z.B. den Lebensmittelhandel, die bei der Umsetzung der SDGs bereits weit vorne sind, aber auch viele Branchen die noch Aufholbedarf haben. Als Beispiel wurde in der Diskussionsrunde die Baubranche genannt, in der ein Wechsel vom Billigstbieter- zum Bestbieter-Prinzip förderlich wirken würde. Eine Vorbildrolle kann hier die öffentliche Beschaffung einnehmen. Was die Beschaffung durch Privatkunden betrifft, ist zu beachten, dass die Wahrnehmung und das Bewusstsein der EndkonsumentInnen über Nachhaltigkeit bei vielen Produktgruppen noch nicht gegeben ist. Durch gesteigerte Nachfrage könnte die Aktivität in Richtung nachhaltigere Angebote bei ProduzentInnen und DienstleisterInnen gefördert werden. Eine der Kernaussagen der Diskussion war, dass es für eine erfolgreiche Umsetzung der SDGs, ein Miteinander von allen Beteiligten einer Branche braucht – ganz im Sinne des SDG 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. Unternehmen derselben Branche teilen oft dieselben Herausforderungen in ihrem Bestreben, nachhaltiger zu agieren. Eine Empfehlung ist daher die Entwicklung von Branchenstrategien für KMUs, um diese beim Verstehen ihrer innerbetrieblichen Ursache–Wirkungs-Beziehungen zu unterstützen.
SDGs in der Steirischen Landesregierung
In der steirischen Landesregierung wurden die UN-Nachhaltigkeitszielesehr frühzeitig aufgegriffen. Hier gibt es aktuell eine Arbeitsgruppe, welche die Wirkungsziele des Landes Steiermark mit den SDGs verknüpft und versucht, in den verschiedenen Abteilungen Bewusstsein für die SDGs zu schaffen. Die Integration der SDGs in die Verwaltung wird als sehr hilfreich angesehen, da es erstmals einen großen breiten Rahmen gibt, der voni allen Ressorts mitgedacht wird. Dadurch entstehen neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen und es wird durch die abteilungsübergreifende Diskussion ein gemeinsames Verständnis des Themas entwickelt. Als weiterer Schritt ist u.a. die Umgestaltung der Website mit Schwerpunktsetzung auf die SDGs geplant.
Weiterführende Information
Die Fotos sowie die Presseaussendung des CSR-Sommerbrunches in der Gösser Brauerei finden Sie im Kalender in der Nachlese.
Mehr Informationen zur Wirkungsmessung der SDGs erhalten Sie in der Präsentation „Die SDGs als Referenzrahmen für erfolgreiche Unternehmen“ von a. Prof. Dr. André Martinuzzi, Vorstand des Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement, WU Wien.
Mehr Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie der Brau Union Österreich, welche sich an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientiert, erhalten Sie in der Präsentation „Gut – Besser – Grüner!“ von Gabriela Maria Straka, Leitung Corporate Affairs & CSR, Brau Union Österreich.
gefördert von
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