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„Wir haben gerade die Chance als Generation etwas richtigzumachen und zu verändern. Die Ideen und Innovationen sind da, wir müssen sie nur umsetzen!“
Mit diesen Worten kommentierte Clemens Dus von Design Austria die aktuelle unternehmerische Entwicklung hin zu Öko-Design und Kreislaufwirtschaft. Diese Themen wurden am 8. September im Rahmen des respACT-Roundtables im Impact Hub beleuchtet und diskutiert.
Öko-Design wird dabei mit den 3 Dimensionen der Nachhaltigkeit determiniert: Umwelt, Soziales, Ökonomisches. Kreislaufwirtschaft sei dabei ein notwendiger Faktor für Eco Design und dieses wiederum ein Bestandteil der Kreislaufwirtschaft.
Sechs Expert*innen waren eingeladen, ihre fachliche Sichtweise zu teilen. Mit dabei waren neben Herrn Dus auch Reinhard Hubmann, Einkäufer bei Siemens, Anna-Vera Deinhammer vom Circular Economy Forum Austria, Michaela Streicher von Business Upper Austria, Henriette Gupfinger aus der FH Wiener Neustadt und Matthias Neitsch von Re-Use Austria.
Maximilian Mauthe bettete die Relevanz des Themas als Vertreter der Industriellenvereinigung wie folgt ein:
„Das Kreislaufprinzip ist ein wesentlicher Bestandteil einer zukunftsfähigen Wirtschaft. Nicht außer Acht zulassen ist außerdem, dass Ressourcenmaterial ein Kostenfaktor aus Unternehmersicht ist und daher auch eine intrinsische Motivation besteht, dieses Thema voranzutreiben.“
Numerisch wird die Notwendigkeit des Events dadurch untermauert, dass 80 % der Umweltbelastungen bereits im Design determiniert bzw. vermieden werden können.
Henriette Gupfinger definierte Öko-Design so:
„Eco Design heißt für mich Sustainable Design, Ziel sollte der intelligente Einsatz von verfügbaren Ressourcen sein, mit möglichst hohem Nutzen für alle beteiligten Akteure, entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“
Dabei sei es wesentlich, auf Langlebigkeit zu setzen: Welche Stoffströme können direkt mitgedacht werden und welches Design ist Logistik-freundlich?
Matthias Neitsch teilte seinen Slogan: „Das nachhaltigste Produkt ist das, das es schon gibt“. Dies bedeutet, dass der Umstieg einerseits durch die Öko Design Verordnung, aber auch durch die Kreislaufwirtschaftsstrategie das Wirtschaftssystem beeinflussen wird: Ist ein lineares Produktmodell wirklich der richtige Weg? Die Antwort der Expert*innen ist eindeutig – nein.
Der Gründer von Re-Use Austria erklärt Kreislaufwirtschaft anhand eines praktischen Bilds: Wer kennt noch den Flipper-Automaten? Die Stahlkugel ist dabei das Produkt, für welches bezahlt wird. Die Spielfläche ist die Volkswirtschaft und der Trichter symbolisiert das Recycling des Produktes. Es gibt zwei Hebel, wenn man die ganz geschickt drückt, dann schießt die Kugel wieder zurück in die Wirtschaft und wird von unterschiedlichen Dienstleister*innen umgestaltet/weiterverwendet. Die zirkulären Geschäftsmodelle sind diese Hebel, die Kugel muss auch von Anfang an so designed sein, dass das Spiel möglichst langlebig funktioniert. Dabei ist klar, dass die Kugel irgendwann im Trichter landet, aber Ziel sollte sein, dass das Spiel systematisch so designed ist, dass dies so spät wie möglich passiert.
Mit diesem Umdenken stellen sich auch systemische Fragen, beispielsweise hinsichtlich Besitzformen. Schon in den 90ern war die Frage aktuell: Muss ich das Produkt besitzen? Modelle wie Sharing, Verleih oder Pay-per-Use bieten hier exzellente Alternativen.
Clemens Dus erinnert sich an die Begrüßung seines Professors im Studium: „Ihr seid alle Müllmänner und – Frauen. Ihr entscheidet, welcher Müll in die Welt kommt.“
Reinhard Hubmann, Nachhaltigkeitsbeauftragter des Supply-Chain-Managements, gibt schließlich einen Ausblick: Wie komme ich beim Öko-Design zu Zero Waste? Eine solche Zero Waste Packaging Solution wird aktuell bei Siemens vorangetrieben. Hierfür sei Ressourcenbesteuerung eine Idee, aber wir müssten eine Produkttransparenz sicherstellen und Resilienz vorantreiben.
Unternehmen, welche sich in diese nachhaltige Richtung entwickeln möchten, finden bei respACT Gehör und Rat.
Anna Vera Deinhammer empfiehlt außerdem, dass man den Diskurs mit den Playern vor und nach dem eigenen Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette suchen muss. D.h. Zulieferer*innen, sowie Kund*innen können maßgebende Inputs zum Verbesserungspotential der eigenen Produkte oder Dienstleistungen liefern.
Das Event wurde von der Industriellenvereinigung finanziell unterstützt.
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