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„Wir wollen nicht weniger (Kultur) machen, wir wollen es nur anders machen.“
Wiebke Leithner, Prokuristin beim Burgtheater
Erst seit 2023 ist das Burgtheater EMAS zertifiziert. Immerhin. Dies geschah auf Anregung der stellvertretenden Geschäftsführerin Leithner, nach leichtem Gegenwind. Eine Problematik sei hierfür auch die Knappheit der zeitlichen Ressourcen gewesen. Wichtig sei es bei einer solchen Umsetzung, dass die verantwortliche Person intern in der Hierarchie recht weit oben angesiedelt sei, um auch mal durchgreifen zu können. Es sollte auch keine Person alleine diese Aufgabe stemmen müssen, so Leithner. Eine vorbildliche Initiative zum Klimaschutz aus dem Kulturbereich. Alle der Standorte haben außerdem PV-Anlagen am Dach. Das Burgtheater entschied sich für EMAS, da die interne Zielsetzung jene sei „sowohl vor- als auch hinter der Bühne die Besten zu sein“.
EMAS, das Eco Management and Audit Scheme ist ein Umweltmanagementsystem für Betriebe, Vereine und öffentliche Einheiten. Ziel ist es dabei, eine kontinuierliche Verbesserung in puncto Klimaschutz zu ermöglichen, dokumentieren und präsentieren. Das EU-weite System kann freiwillig umgesetzt und ein Umweltbericht veröffentlicht werden. Dabei ist das Managementsystem ISO 13001 vollkommen in EMAS enthalten. Der systematische Ansatz dabei ist relativ simpel: Plan (Zieldefinition, Maßnahmen identifizieren), Do (Maßnahmen umsetzen), Check (Interne und externe Überprüfung) und (Re)act (Ableitung der Verbesserungsmaßnahmen). Und dann wieder von vorne, was die Kontinuität der Ergebnisse sicherstellt. Dabei ist die Baseline individuell:
„Man muss noch nicht gut sein, um zu beginnen“
so Manuela Bigler vom Bundesumweltamt. Der erste EMAS-zertifizierte Betrieb in Österreich war die Brauerei Murau.
Die Vorteile einer EMAS-Registrierung sind vielfältig: Ressourcen und Kosten werden eingespart, die Umweltbelastung ist reduziert, die eigene Organisation wird sehr detailliert durchleuchtet, eine Rechtssicherheit ist gewährleistet, die Mitarbeiter*innen sind eingebunden und motiviert, Stakeholder*innen werden laufend informiert. Unterstützung bei der Umsetzung kann man in Österreich vom BMK sowie vom Umweltbundesamt einholen: „Wir sind für euch da“, so Susanne Berger, BMK. In diesem Rahmen gibt es hierzulande auch eine jährliche Konferenz zu dem Thema sowie regelmäßige Treffen und einen Umweltmanagement-Preis, welcher von der Umweltministerin persönlich überreicht wird.
Mit der steigenden Relevanz der Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde auch die Frage behandelt, was die CSRD mit EMAS zu tun hätte und ob es hier Zusammenhänge gäbe. Frau Bigler erklärte hierzu, dass EMAS als Teil des Nachhaltigkeitsberichts herangezogen werden könne, konkret im umweltrelevanten Teil. Da sowohl EMAS als auch die CSRD von der EU ausgehen, sind hier auch Synergien vorgesehen.
Auch die Barmherzigen Brüder Österreich sowie alle ihre Einrichtungen sind EMAS zertifiziert. An jedem Standort gibt es ein Umweltteam, welches sich mit Themen wie Abfalltrennung, E-Mobilität, Regionalität oder eben EMAS befasst. Frei nach dem Motto „Gutes tun und es gut tun“ werden hier massive Kosteneinsparungen ermöglicht, die Mitarbeitenden beteiligt und eine Einheitlichkeit sowie Skalierbarkeit der einzelnen Standorte gewährleistet.
Seit 2016 ist auch die Wirtschaftsuniversität selbst im EMAS-Register gelistet. Bereits in den ersten 3-4 Jahren konnten durch das System ca. 20 % Ressourceneinsparungen umgesetzt werden, beispielsweise durch die Einführung einer allgemeinen Raumtemperatur von 19°C. Bis 2025 möchte man auch hier auf den Dächern Photovoltaikanlagen anbringen.
Schließlich trat Herr Erich Steindl, Geschäftsführer der Druckerei Janetschek als Best-Practice-Unternehmen auf. Seit 2010 hilft EMAS hier bei der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens, in welchem es eine Nachhaltigkeitsbeauftragte sowie einen Umweltmanager gibt. Laut Steindl sei es maßgebend, dass der Geschäftsführer/die Geschäftsführerin mit an Bord sei und junge Mitarbeitende in den Prozess involviert würden. Vor einigen Jahren bekam der aktuelle Leiter des Betriebs von seinem Sohn zu hören: „Weißt du eigentlich, dass du meine Zukunft damit zerstörst, dass wir kein E-Auto haben?“ Fabian war auch bei dem Workshop anwesend. Wir wünschen ihm und allen EMAS-Betrieben auch weiterhin viel Erfolg auf dem Weg in eine grüne Zukunft.
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