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Am 4. März 2024 fand der zweite Initiativkreis Tirol in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Tirol in Innsbruck statt. Im vertrauten Rahmen bei Kaffee & Kuchen ging es dieses Mal um das Thema Kreislaufwirtschaft.
Konkret berichtete Roman Eberharter von der Österreichischen Matratzen Allianz und seine Beweggründe, Bemühungen und Visionen, die Möbelbranche nachhaltig zu transformieren. Mit der Initiative NACHHALTIGE : ZUKUNFT : MÖBEL, die er im November 2023 mit Mitstreiter*innen aus der Möbel- und Designbranche ins Leben gerufen hatte, gibt es eine Plattform zur Vernetzung innerhalb Branche. Das Motto dabei: Verbinden - Gestalten - Voranbringen! Gestalten gilt es dabei vieles - denn die Kreislaufwirtschaft ist vielschichtig und kompliziert, die Lieferkette lang. Doch gerade in der Möbelbranche kann mit einem kreislauffähigen Konzept, und den 10 R's als Basis, die Branche komplett neu gedacht werden.
Künstliche Intelligenz soll dabei eine wertvolle Unterstützung sein und ist einer der Aspekte, der in geplanten Workshops diskutiert und erarbeitet werden soll. Auch innovative Formate wie ein Hackathon kommen ins Spiel, denn jede Idee, Innovation und Kooperation ist willkommen, um die Branche nachhaltig voranzubringen. Aber auch um sich auf einen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft vorzubereiten.
"Eine Million Matratzen werden in Österreich jährlich weggeworfen - 90 Prozent davon verbrannt. Auf EU-Ebene ist es das 30-Fache."
Roman Eberharter, Geschäftsführer Betten Eberharter
Der Handlungsbedarf ist demnach groß, die Vision ist es, vollständig kreislauffähige Matratzen zu designen, produzieren und vertreiben.
Gemeinsam mit dem Schaumstoff-Spezialist NEVEON und dem Start-Up MATR plant Eberharter Betten einen Verein zu gründen, um proaktiv ins Handeln zu kommen, statt auf politische Rahmenbedingungen zu warten. Die Schweiz hat mit einer ähnlichen Allianz schon vor drei Jahren damit begonnen und ist somit ein wichtiger Vorreiter. Partnerschaften spielen eine große Rolle, vor allem der Handel hat einen entscheidenden Hebel, aber auch die gesamte Hotellerie als auch Krankenhäuser als Kunden gilt es mitzunehmen.
Im Prozess sind aber doch einige Barrieren zu überwinden. Eine trockene Sammlung von Matratzen ist in der Umsetzung schwierig. Die Idee eines digitalen Produktpasses bei der Produktion hat zwar großes Potenzial, Bedenken über Haftung seitens des Handels bei unvollständiger Informationen im Pass sind aber vorhanden. Je nach Produkt erweist sich ein zirkuläres Design unterschiedlich kompliziert - bei Sofas etwa sieht die Lieferkette schon anders aus als bei Matratzen. KMUs als wichtige Lieferanten sind gefordert, wenn nicht überfordert. Gehen Geschäftsbeziehungen über Landesgrenzen oder sogar EU-Grenzen hinaus, stellen unterschiedliche Rechtslagen und Rahmenbedingungen Hindernisse dar.
Auch einige Fragen bleiben noch offen:
Trotzdem deuten viele Entwicklungen darauf hin, dass diese Fragen bald beantwortet sein könnten. Die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen werden mit dem EU Green Deal nach und nach gesetzt: Die CSRD schafft eine Transparenzverpflichtung, die Green Claims Directive erschwert Greenwashing-Aktivitäten, die Lieferkettensorgfalt bleibt nach wie vor relevant. Voranschreitende Initiativen entstehen und neue Marktchancen sind greifbar.
Abermals wurde der Nachmittag mit einer Ideenrunde beendet und dabei der Themenspeicher für weitere Initiativkreise wieder gefüllt. Die CSRD bleibt ein nachgefragtes Thema. Um die doppelte Wesentlichkeitsanalyse in der praktischen Umsetzung und dessen Integration in bestehende Managementsysteme soll es beim nächsten Termin am 24. Juni gehen. Stay tuned!
Wir bedanken uns bei Marlene Hopfgartner und der Wirtschaftskammer Tirol für die Gastfreundschaft!
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