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Die Veranstaltungen ermöglichten den Teilnehmenden, wertvolle Insights zu den Herausforderungen an Politik & Gesellschaft und wie Unternehmen & Wissenschaft das Thema bereits bearbeiten.
respACT-Webinar: Circular Jobs - Skills & Kompetenzen für die Kreislaufwirtschaft aufbauen
Das Webinar bot einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Möglichkeiten im Zusammenhang mit Circular Jobs und widmete sich außerdem der Bedeutung von Fähigkeiten und Kompetenzen im Kontext der Kreislaufwirtschaft.
Valerie-Sophie Schönberg, MSc (Circular Economy Forum Austria) definierte die Kreislaufwirtschaft als ein neues regeneratives Wirtschaftsmodell. Darüber hinaus erklärte sie, dass Circular Jobs in drei Ebenen unterteilt werden können: Core Jobs, ermöglichende Jobs und indirekt zirkuläre Jobs. Die Experten Gerrit Höborn, MSc (RWTH Aachen), Univ.-Prof.in Dr.in Christine Vallaster (Paris Lodron Universität Salzburg) und David Schönmayr, PhD (Fronius) wurden eingeladen, ihre Perspektiven zu teilen.
Gerrit Höborn führte die Zuhörer auf eine Reise durch die Herausforderungen im Wertschöpfungssystem und betonte die Notwendigkeit neuer Wertschöpfungslogiken für Circular Jobs. Dabei wurden Potenziale und Schwierigkeiten, insbesondere in der produzierenden Industrie, beleuchtet. Höborn hob die Bedeutung von Commitment, der technischen Basis, der Digitalisierung und einem unternehmensgrenzenöffnenden Digitalarchitektur-Mindset hervor. Die Präsentation umfasste auch verschiedene Rollenprofile, die für die Umsetzung der Circular Jobs nötig sind. Dazu gehören unter anderem Enthusiasten und Business Transformer.
Christine Vallaster betonte die Bedeutung von "Paradoxical Framing", das Managern helfen soll, widersprüchliche Kräfte zu erkennen und zu akzeptieren, um eine positive Perspektive auf Herausforderungen zu entwickeln. Sie legte einen Schwerpunkt auf Resilienz, Ausdauer und Systemdenken, indem sie Beispiele wie die Nutzung von Lebensmittelabfällen als Ressource und die Förderung von Kooperationen zwischen verschiedenen Fachbereichen hervorhob. Vallaster betonte auch die entscheidende Rolle von Zahlen und Daten sowie KI als Game-Changer, um Nachhaltigkeit zu quantifizieren und fundierte Entscheidungen mit Blick auf den Stakeholder "Planet" zu treffen.
David Schönmayr präsentierte einen strategischen Einblick in das Nachhaltigkeitsmanagement bei Fronius. Dieses ist in die Bereiche Corporate Sustainability und Product Sustainability unterteilt. Herr Schönmayr beschrieb, dass die evidenzbasierte Nachhaltigkeit entlang des gesamten Produktlebenszyklus durch umfassende Datenerhebung auf Komponentenebene sichergestellt wird. Bei Fronius wird Circular Economy als entscheidendes Werkzeug, um die SDGs zu erreichen und die planetaren Grenzen zu respektieren, betrachtet. Das Unternehmen integriert auch Remanufacturing und ein Repair Center in seine Circular Economy Lösungen. Durch verschiedene Stellenprofile, darunter Leitung von Teams für Produkt-Nachhaltigkeit, LCA & Nachhaltigkeitsingenieurwesen und Kommunikation & Kollaboration, sowie durch Betonung von Soft Skills wie zielgruppenkonformer Kommunikation und Networking, demonstrierte Schönmayr die vielschichtigen Circular-Skills, die für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Strategien entscheidend sind.
Zusammenfassend bot das Webinar einen umfassenden Einblick in die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich Circular Jobs. Die präsentierten Perspektiven und Fallbeispiele trugen dazu bei, ein Verständnis für die Vielfalt der erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen in der Kreislaufwirtschaft zu schaffen.
respACT-Talk: Circular Jobs – Welche Herausforderungen bringt die Transformation zur Kreislaufwirtschaft für den Arbeitsmarkt?
Der respACT-Talk „Circular Jobs“ beleuchtete in Form eines virtuellen Roundtables Herausforderungen, die die Transformation zur Kreislaufwirtschaft für den Arbeitsmarkt mit sich bringt. Dabei brachten Expert*innen diverse Blickwinkel auf das Thema ein. Mit dabei waren Dr. Michael Miess (Umweltbundesamt/WU), Matthias Neitsch (Re-use Austria), Mag.a Judith Marte-Huainigg (AMS), Michaela Neumann (AK Wien) und die Moderatorin Karin Huber-Heim (Circular Economy Forum Austria).
In zwei Stunden wurde angeregt diskutiert und dabei diverse Ebenen der bestehenden Herausforderungen aufgezeigt. Letztlich mit der Suche nach Antworten auf die Frage, wie die Transformation des Arbeitsmarkts gelingen kann. Vertreter*innen des Arbeitsmarktservice (AMS) und sozialökonomischer Betriebe diskutieren die Bedeutung von Qualifizierung und Umschulungen für diejenigen, die es schwer haben, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Definition von „Green Jobs“ wurde als zentrale Herausforderung herauskristallisiert. In den Worten von Matthias Neitsch:
„Derzeit herrscht ein Denken in Silos, in Öko Jobs, Green Jobs etc., dies führt für mich in eine Sackgasse. Sowohl Klimaschutz als auch Kreislaufwirtschaft sind fundamental andere Wirtschaftsprinzipien. Wir sollten jeden Job der Wirtschaft grün und zirkulär machen.“
Die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Transformation in der Wirtschaft wurde als zentrales Thema identifiziert. Diese sei durchaus verknüpft mit der Herausforderung der fehlenden politischen Rahmenbedingungen, des bestehenden linearen Wirtschaftssystems und der Geschäftsmodelle. Michaela Neumann betonte die Sichtweise der AK: „Wir beschäftigen uns damit, was die Transformation für Arbeitnehmer*innen bedeutet. Wir möchten Menschen mit Kompetenzen aus nicht-nachhaltigen Betrieben umschulen und begleiten, hin zu Green Jobs.“ Dabei ginge es darum, nicht nur sinnstiftende Jobs, sondern gleichzeitig auch Arbeitsplätze zu schaffen, welche gute Arbeitsbedingungen bieten.
In der weiteren Diskussion zeigte sich, dass es letztlich darum geht, Menschen die Möglichkeit zu bieten, ihre bereits bestehenden Qualifikationen in anderen Unternehmen einzusetzen oder sich präventiv und möglichst kostengünstig für klimafreundliche Berufe umschulen zu lassen. Die Teilnehmer*innen betonten die Bedeutung von Bildung und Bewusstseinswandel, um qualitative Arbeitsplätze zu schaffen und eine grüne Transformation zu ermöglichen. Es wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Kapitalismus in zirkuläre Wege zu lenken und gleichzeitig die Menschen zu motivieren, nachhaltigere Produkte zu kaufen. Maßnahmen wie Ressourcenbesteuerung und Umverteilung wurden als Schlüsselstrategien diskutiert.
Eine zentrale Rolle bei der Transformation zur Kreislaufwirtschaft spielt letztlich ein qualitatives Wachstum, in dem klimafreundliche Sektoren ausgebaut und neue Jobs geschaffen werden können. Diese Transformation versteht sich laut Expert*innen als Prozess und erfordert Geduld, denn sie kann nicht von heute auf morgen geschehen. Um einen Wandel sowohl im Bewusstsein der Menschen, als auch in Systemen zu schaffen, braucht es ausreichend Begleitung, Unterstützung und positive Beispiele, die Motivation stiften. Es mag keine klare Antwort auf die multiplen Herausforderungen geben, dafür viele wichtige Fragen, die zu einem Umdenken des Arbeitsmarkts führen: Wie können zirkuläre Jobs gefördert werden? Welche Kompetenzen werden benötigt? Wie können wir bestehende Qualifikationen in andere Berufe integrieren? Wie können Unternehmen bei der Transformation begleitet werden?
Videoaufzeichnungen
Neugierig geworden auf weitere Details? In der respACT-Academy finden Sie die vollständigen Aufzeichnungen beider Veranstaltungen.
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