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„Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist gekommen, um zu bleiben.“
Cornelia Walch (ÖBB)
Der Business Lunch Steiermark am 12. September bot dieses Jahr einen Praxisaustausch rund um Nachhaltigkeitsberichterstattung, Regularien, Umsetzung und Learnings im Lichte der CSRD/ESRS. Teilnehmende aus Betrieben unterschiedlicher Branchen und Größen – von KMU bis international agierend - konnten im Rahmen einer interaktiven Diskussion grundlegende sowie spezifische Fragen stellen und verließen die Veranstaltung mit einem aufgefrischten, vertieften Wissensstand.
Ralf Mittermayr, CEO bei Saubermacher AG führte durch die Veranstaltung und Hans Roth, Gründer der Saubermacher AG, beehrte die Teilnehmenden mit ein paar Willkommensworten!
Der Tenor der Veranstaltung?
Unternehmer*innen dürfen die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) und die damit einhergehende Berichterstattung keinesfalls unterschätzen. Zeitlich, sowie ressourcentechnisch, sei dieser Prozess nämlich eine Herkulesaufgabe. Außerdem sei die genaue und kontinuierliche Datenerfassung sowie die Einbindung aller Akteur*innen maßgebend.
„Ich mag das Wort Nachhaltigkeitsstrategie nicht, weil ich nicht verstehe, wie man das heute noch trennen kann. Es gibt eine Strategie. Und die beinhaltet Nachhaltigkeit.“
So Susanne Kovac, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Energie-Steiermark, hinsichtlich der strategischen Ausrichtung von Unternehmen in Zeiten von ESG, CSRD und EU-Taxonomie. Das Energieunternehmen ist in Produktion, Speicher, Handel und Vertrieb tätig und verfolgt das Leitziel: Klimaneutralität bis 2040. Seit 2016 wird hier Nachhaltigkeitsberichterstattung praktiziert, anfangs freiwillig. Nun sind die Themen Green Finance, SDGs, ESG und CSRD unumgänglich. Die Vorlaufzeit für den ersten offiziell fälligen Bericht startete hier bereits 2022 und umfasst Beurteilungen, Datenerhebungen und sogar einen Probelauf. Daraus hat Kovac bereits gelernt: Dokumentation ist alles. Überdies sollte man bereits heute mit der Implementierung beginnen, ein fachübergreifendes Bewusstsein schaffen und den Erfahrungsaustausch fördern.
In der Keynote präsentierte Eva Aschauer, Partnerin bei TPA, einen umfassenden und kompakten Überblick zu den aktuellen Regularien, ihren Herausforderungen und Chancen. Dabei unterstrich sie die Tatsache, dass ESG (Environment, Social, Governance) von drei Treibern motiviert sei:
Insgesamt 50.000 Unternehmen seien EU-weit von den bevorstehenden Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen.
Zu diesen Regularien zählt unter anderem die EU-Taxonomie, welche aktuell finalisiert wird. Diese stellt ein Klassifizierungssystem dar, welches die grüne Transformation mit vorantreiben soll. Um Taxonomie-konform zu sein, muss eine Wirtschaftsaktivität vier Prinzipien erfüllen:
Im Anschluss, lieferte die Lenzing Gruppe, vertreten durch Laura Böhm, ein Best-Practice-Beispiel. Dabei wurde auf den unternehmensinternen Prozess zur Vorbereitung für den Nachhaltigkeitsbericht eingegangen und die Wesentlichkeitsanalyse erläutert: Nach dem Abarbeiten der Longlist, welche 95 Themen laut ESRS umfasst, werden daraus Touchpoints evaluiert:
Daraufhin zeigt eine Umfrage bei den Stakeholdern deren Involvement und ihre Bedürfnisse. Schließlich beantwortet die Evaluierung final die Frage „Welche Themen sind für alle Akteur*innen der Value Chain wesentlich? Welche Schwellenwerte gibt es jeweils?“
Frau Böhm bestätigt auch hierfür: „Je mehr Daten, desto besser.“
Auch die ÖBB war beim Event fachlich vertreten, und zwar durch Cornelia Walch:
„Nachhaltigkeit bedeutet v.a. auf Ausdauer zu setzen und stark zukunftsorientiert zu agieren. Wir müssen jetzt beginnen, die Herausforderungen als Chancen zu nutzen.“
Entsprechend dieser Aussage wird Nachhaltigkeitsberichterstattung hier bereits seit 2006 freiwillig praktiziert. Hierfür speisen über 70 Personen intern die Daten ein und begleiten den Prozess. Maßgebend für den Erfolg sei laut Walch, dass Verantwortlichkeiten klar verteilt würden, der Zeitplan eingehalten würde, die Kennzahlen qualitativ und zeitgerecht seien und der Bericht eine klare Struktur, Einfachheit und einen Wiedererkennungswert habe.
Susanne Kovac schloss das Thema wie folgt ab:
„Der Nachhaltigkeitsbericht in der Vergangenheit war eher eine schöne Broschüre. Das ist er jetzt ja eben nicht mehr.“
Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Energie Steiermark
Susanne Kovac (Energie-Steiermark)
Eva Aschauer (TPA)
Advancing Circularity - Wesentlichkeitsanalyse 2023 Praxiseinblick
Laura Böhm (Lenzing)
ÖBB Nachhaltigkeitsberichterstattung
Cornelia Walch (ÖBB)
Haben Sie Anregungen, Ideen für zukünftige Formate oder Interesse an der Mitgestaltung? Möchten Sie zum Thema auf dem Laufenden bleiben? Dann melden Sie sich bei Hannah Desaler.
Die Veranstaltung wurde von der Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung finanziell unterstützt.
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