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Einen Beitrag dazu leistete dieser respACT-Talk in der Raiffeisenlandesbank Burgenland am 19. Juni 2024 durch das Beleuchten verschiedener Perspektiven auf die Berichterstattung aus der Beratung, der Finanzdienstleistungsbranche und der Unternehmenspraxis. Die etwa 15 Teilnehmer*innen vor Ort als auch zehn Zuhörer*innen online hatten außerdem die Möglichkeit, sich in einer anschließenden Diskussion einzubringen.
Roland Fehringer, Gründer von c7-consult, führte in das Thema Nachhaltigkeitsreporting und die Grundzüge der CSRD ein und legte dabei einen Fokus auf die Carbon-Footprint-Analyse. Die CSRD ist ein zentraler Bestandteil des EU Green Deals, mit dem ehrgeizige Ziele für eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050 gesetzt wurden. Sie zielt darauf ab, die Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern. Dies geschieht anhand einheitlicher europäischer Standards, den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und entlang der drei Dimensionen E (Environment), S (Social) und G (Governance). Die doppelte Wesentlichkeit ist das maßgebliche Konzept der CSRD, womit sowohl die finanziellen Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf das Unternehmen (Outside-In) als auch die Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten auf Menschen und Umwelt (Inside-Out) zu berücksichtigen sind. Diese ausgewogene Berichterstattung ermöglicht es, sowohl externe Erwartungen als auch interne unternehmerische Realitäten widerzuspiegeln und so eine umfassende Sicht auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zu bieten. Eine wesentliche Herausforderung ist es für das Reporting alle direkten und indirekten Treibhausgasemissionen des Unternehmens zu erfassen, den Corporate Carbon Footprint. Meist machen den größten Anteil sogenannte Scope-3-Emissionen aus, welche in der vorgelagerten und nachgelagerten Lieferkette eines Unternehmens anfallen. Eine detaillierte Betrachtung dieser Emissionskategorien ist deshalb von enormer Bedeutung.
Die Perspektive auf CSRD und ESG aus der Sicht des Finanzdienstleisters zeigte Markus Taschek, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement & zentrales Projektmanagement bei der Raiffeisenlandesbank Burgenland, auf. Banken und Versicherungen spielen eine entscheidende Rolle dabei, die finanziellen Nachhaltigkeitsrisiken auf Unternehmen (Outside-In) zu analysieren und zu bewerten. Denn die Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken und die Berücksichtigung dieser in der Risikomanagementstrategie eines Unternehmens sind entscheidend, um langfristige finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Der EU-Aktionsplan für die Finanzierung nachhaltigen Wachstums als Teil des Green Deals schafft notwendige Richtlinien und Maßnahmen, die darauf abzielen, die Finanzmärkte grüner und nachhaltiger zu gestalten. Eine wesentliche Rolle spielt hier auch die EU-Taxonomie-Verordnung, welche als Klassifizierungssystem nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten definiert und Unternehmen zur Berichterstattung und Offenlegung wirtschaftlicher Tätigkeiten verpflichtet. Schließlich ermöglicht transparente Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten es Investor*innen und anderen Stakeholdern, fundierte Entscheidungen zu treffen und trägt zur Steigerung des Vertrauens in die Nachhaltigkeitsberichterstattung bei.
Michael Dittmann, Leiter IMS, Nachhaltigkeit & Compliance bei PET to PET, berichtete aus der Unternehmenspraxis und gab einen Einblick in den Prozess der Erstellung des ersten Nachhaltigkeitsberichts von PET to PET. Obwohl als Unternehmen nicht direkt berichtspflichtig, zeigte die freiwillige Berichtserstellung auf, welche ESG-Risiken wesentlich sind und trug somit auch zu einer positiven Weiterentwicklung der eigenen Unternehmensstrategie bei – sei es durch mögliche Emissionseinsparungen aufgrund einer umfassenden Analyse oder durch das Potenzial von Mobilitätsmanagementsystemen für die Mitarbeiter*innenbindung.
Anschließend wurde intensiv diskutiert und die Teilnehmenden berichteten über ihre Herangehensweisen und Herausforderungen im eigenen Unternehmen. Fazit: Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist anspruchsvoll und komplex, bietet jedoch eine enorme Chance, Unternehmensstrategien wettbewerbsfähig und langfristig zu sichern.
Über diese Veranstaltung
Der respACT-Talk Burgenland ist Teil der respACT-Regionalisierungsoffensive, um Schwerpunkte des nachhaltigen Wirtschaftens in den Bundesländern zu stärken und den Austausch unter respACT-Mitgliedern und weiteren Interessierten in den Regionen zu ermöglichen. Unter der Leitung von Christian Strasser, respACT-Landeskoordinator für das Burgenland, sind Führungskräfte und Nachhaltigkeitsbeauftragte eingeladen, an dem Wissenstransfer und Dialog rund um unternehmerische Nachhaltigkeit teilzunehmen.
Bei Fragen steht Ihnen Hannah Jennewein zur Verfügung.
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