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In der zwölften Studie von UN Global Compact und Accenture warnen Führungskräfte vor den Auswirkungen der aktuellen Krisen für Wirtschaft und Gesellschaft, vor schwächelndem Multilateralismus und sozioökonomischer Instabilität bis hin zu Unterbrechungen der Lieferketten und den unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels.
Führungskräfte können Fortschritte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsziele nicht trotz, sondern gerade wegen globaler Herausforderungen wie Geopolitik und Klimawandels beschleunigen. Sie erkennen zunehmend, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit stärken und Effizienz steigern können. Gleichzeitig bieten sie ihrem Unternehmen potenziell neue Wachstumsmöglichkeiten, regen Innovationen und sind für dringend gesuchte Talente am Arbeitsmarkt attraktiv.
Führungskräfte fordern Roadmap um SDGs bis 2030 erreichen zu können
Die globale Pandemie, die Auswirkungen des Klimawandels und das Aufkeimen geopolitischer Konflikte, hat die Weltgemeinschaft auf dem Kurs zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) zurückgeworfen. In Annäherung der Halbzeitmarke, zeigen Führungskräfte weltweit dennoch weiterhin Zuversicht für die Umsetzung der SDGs bis 2030. In der Unsicherheit der Zeit würden ihnen gerade globale Rahmenwerke wie die SDGs Orientierung bieten und ihnen dabei helfen den Kurs zu bestimmen. Gleichzeitig betonen die befragten CEOs, dass mehr Maßnahmen zur Umsetzung notwendig sind. uSSie fordern einen Fahrplan zur Rettung der SDGs, denn Führungskräfte wollen in der Lage sein, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Fortschritte bei der Verwirklichung der SDGs zu messen.
“A world without extreme poverty, want or hunger is not an impossible dream. It is within reach. That is the world envisaged by the 2030 Agenda and the Sustainable Development Goals. But it is not the world we seem to have chosen. Because of our decisions, sustainable development everywhere is at risk. The SDGs are issuing an SOS.” António Guterres, United Nations Secretary-General
Nachhaltigkeit wird zum Schlüsselfaktor beim Aufbau von Resilienz
Die CEO-Studie reflektiert ein klares Bild: Führungskräfte weltweit sind mit einer zunehmenden Anzahl an Herausforderungen gleichzeitig konfrontiert. So geben 93% an, aktuell 10 oder mehr Herausforderungen gleichzeitig bewältigen zu müssen. Unter den meist genannten Herausforderungen befinden sich (in der Reihung ihrer Nennung): Inflation und Preisschwankungen, Arbeitskräftemangel, Gefährdung der öffentlichen Gesundheit und Klimawandel.
Inmitten der globalen Volatilität ist Nachhaltigkeit an die Spitze der CEO-Agenda gerückt. Heute meinen 98 Prozent der CEOs, dass es ihre Aufgabe ist, ihr Unternehmen nachhaltiger zu machen, 2021 waren es noch 83 Prozent. Das zeigt, dass der Wert nachhaltiger Geschäftsmodelle als Faktor für die Stärkung langfristiger Resilienz steigt. Als Reaktion auf die Zunahme der globalen Herausforderungen, setzen Führungskräfte so zunehmend auf die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in ihrer Strategie, Unternehmensführung, bei der Belegschaft, in der Lieferkette, bei Technologien und im operativen Betrieb.
Strategisch setzen CEOs insbesondere auf die Einführung neuer Produkt- und/oder Dienstleistungsangebote für Nachhaltigkeit (63%) sowie die Stärkung ihrer Fähigkeiten zur Szenarioplanung und – analyse (62%), während die Einbindung in langfristige, strategische Partnerschaften (66%) und die Neubewertung des Kernziels des Unternehmens (41%) im Bereich der Unternehmensführung die größte Relevanz tragen.
Angesichts der wachsenden Herausforderung des Arbeitskräftemangels, setzen Unternehmen zunehmend auf den Aufbau einer werteorientierten Unternehmenskultur, die es ermöglichen soll, Personal zu rekrutieren und im Betrieb zu halten. Dabei setzen Unternehmen stärker auf körperliches und/oder geistiges Wohlbefinden der Mitarbeiter (56%), sowie auf Diversität in der Belegschaft (55%).
Um den Anforderungen an den zukünftigen Arbeitsmarkt standhalten zu können, fokussiert sich zwei Drittel der CEOs (74%) auf Umschulung und Weiterbildung des Personals. Im Handlungsbereich Technologie setzen Führungskräfte überwiegend auf Digitalisierung von Geschäftsprozessen (72%), während knapp die Hälfte der Befragten im operativen Umfeld verstärkt in erneuerbare Energiequellen investieren (49%) und auf kreislauffähige Geschäftsmodelle umstellen (49%).
CEOs erkennen zunehmend Notwendigkeit Lieferketten resilienter zu machen
Das Thema Lieferkette steht ganz oben auf der Agenda, denn Unternehmen bekommen die gravierenden Auswirkungen gestörter Lieferketten zu spüren, die. Klimawandel, Pandemie und die geopolitische Instabilität antreiben. Dahingehend prüfen CEOs Wege, Resilienz wieder herzustellen. Hier zeigt sich, dass Nachhaltigkeit zum Schlüsselfaktor der steigenden Widerstandsfähigkeit wird. Die Konzentration auf ein verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement ist ein entscheidender Schritt, um andere Nachhaltigkeitsprioritäten zu adressieren, wie die Senkung von Treibhausgasemissionen (50%) oder der Umstieg auf kreislauffähige Geschäftsmodelle (49%).
Die befragten Führungskräfte sind sich auch zunehmend der sozialen Wirkung ihres Lieferkettenmanagements bewusst. Das zeigt sich unter anderem in der verstärkten Adressierung des Themas Menschenrechte (54%) sowie in der Zusammenarbeit mit Lieferant*innen (zum Großteil KMU). Relevanz und mit Blick auf eigene Ziele versuchen sie Zulieferer zu nachhaltigem Verhalten zu bewegen. Herzstück der Neubewertung von Lieferketten ist für die befragten CEOs ein transparentes Lieferkettenmanagement.
Druck von internen und externen Stakeholdern steigt
Interne sowie externe Stakeholder üben zunehmend Druck auf die Etablierung einer Nachhaltigkeitsagenda im Unternehmen aus. Mit einem Wert von 68% zählen Kund*innen nach wie vor zu den einflussreichsten Stakeholdern. Den größten Druck machen hier seit 2021 Regierungen, deren Einfluss von 31 Prozent auf 52 Prozent gestiegen ist, wie eine steigende Anzahl an Richtlinien im Bereich der erneuerbaren Energien, der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie für Infrastrukturprojekte belegen. Der Einfluss von Investoren bleibt mit 34 Prozent nach wie vor groß. CEOs fordern Regierungen zur Unterstützung beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele auf.
Die Stimme der CEOs ist klar - Regierungen müssen transparente, gerechte und handlungsfähige Spielregeln schaffen, die Unternehmen befähigt die Zügel in die Hand zu nehmen und Innovationen voranzutreiben. Dem steht allerdings der kurzfristige Fokus von Regierungen entgegen wie in der CEO Study Slideshare auf Folie 15 zu sehen ist.
Zur Studie:
Die zwölfte CEO-Studie von UN Global Compact und Accenture stützt sich auf die Erkenntnisse von mehr als 2.600 befragten CEOs aus 128 Ländern und 18 Branchen. Damit ist diese Studie die umfassendste seit Beginn des CEO-Studienprogramms im Jahr 2007.
Quelle: UNGC/Accenture (2022): 12th UN Global Compact-Accenture CEO study. [Download].
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