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Am 10. Juni 2021 nutzten 30 respACT-Mitglieder und Teilnehmerorganisationen des Global Compact Network Austria die Gelegenheit, sich im informellen Gespräch mit Dr. Magnus Brunner (Staatssekretär im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)), Hermann Erlach (Geschäftsführer Microsoft Österreich) und Andreas Klauser (CEO PALFINGER AG) über aktuelle Herausforderungen und Chancen im unternehmerischen Klimaschutz auszutauschen.
Der CEO Business Lunch fand in der VEGA Sternwarte im exklusiven Kreis auf Geschäftsführungsebene statt und wurde von Manfred Perterer, Chefredakteur der Salzburger Nachrichten moderierend begleitet.
v.l.n.r.: Andreas Klauser (CEO Palfinger AG, respACT-Landeskoordinator Salzburg), Staatssekretär Dr. Magnus Brunner, Mag.a Daniela Knieling (respACT-Geschäftsführerin & Chair des Global Gompact Network Austria), Hermann Erlach (General Manager Microsoft Österreich), DI Heinz Felsner (respACT-Vizepräsident, CEO EFH Beteiligung GmbH)
© Neumayr/Christian Leopold
Technologische Innovationen können einen wichtigen Beitrag zur Lösung einer Vielzahl gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. Digitalisierung als technologischer Prozess ist in der Lage, verantwortungsvolle Innovation zu unterstützen und kann somit zum Erreichen der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen beitragen. Um dies zu bewirken, braucht es verantwortungsvolle Entscheider*innen und Organisationen, die sicherstellen, dass die Innovationen Unternehmen und Gesellschaft stärken. Digitalisierung kann als Instrument zur Gestaltung einer klimaverträglichen Wirtschaft beitragen.
„Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Einsatz von Umwelttechnologien in der Bauwirtschaft nimmt für unsere Kund*innen zunehmend an Bedeutung zu. Hier finden Investitionen statt, die uns in die Zukunft sehen lassen und dabei helfen, Chancen genauer zu betrachten und Möglichkeiten wahrzunehmen“
„Mit den Tools von Microsoft werden Möglichkeiten geschaffen, digitalisiert und professionell arbeiten zu können. Sie werden uns helfen in Zukunft 30-40 Prozent der CO2-Emissionen und Reisekosten einzusparen“
Zur Erreichung der im Regierungsprogramm festgelegten Klimaziele 2030 sowie der Klimaneutralität Österreichs im Jahr 2040 sind weitreichende Transformationsschritte zur Verminderung des Einsatzes fossiler Energien erforderlich. Staatssekretär Dr. Magnus Brunner sehe keinen Konflikt bei der Vereinbarung von Nachhaltigkeit und Wirtschaft. Die Bereiche seien vielmehr einander ergänzend zu betrachten und die Wirtschaft werde Teil der Lösung sein. Die meisten hätten die richtigen Lösungen bereits parat. Der Auftrag der Politiker*innen bestünde jetzt nur mehr darin, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.
Eine positive Wende habe in dieser Frage die österreichische Investitionsprämie gebracht, die Unternehmen nach der Pandemie dabei unterstützen soll ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich zu halten. Weit über 50 Prozent der Prämien seien im Bereich Ökologisierung in Anspruch genommen worden.
Investitionen gehen Hand in Hand mit Innovationen, die fundamental seien für die Erreichung der Klimaziele. Die Dringlichkeit, jetzt verstärkt auf das Thema Innovation zu setzen, begründe sich auf der Tatsache, dass erst 30 Prozent der Technologien bekannt seien, die gebraucht würden, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen. Mit den derzeit vorhandenen Mitteln seien die Chancen sehr gering. Es ist jetzt sehr wichtig, technologieoffen zu agieren und sich nicht auf eine Technologie festzulegen. Wasserstoff sei beispielsweise eine sehr vielversprechende Technologie, die bereits vielseitig in Österreich angewendet wird. Als Beispiel nannte er die Pilotprojekte der Wiener Linien zum Einsatz von Wasserstoff im Stadt- und Busverkehr wie beispielsweise in Villach, bei dem bereits ein Testbetrieb mit Wasserstoff im Öffentlichen Verkehr stattfindet.
Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) und dessen Potenzial sei eine Erfolgsgeschichte für die österreichische Wirtschaft, sowohl für Energieversorger, als auch für KMUs, da die Energiewende viele Arbeitsplätze bringen werde. Hier stehe die Praxistauglichkeit im Fokus, da die Unternehmen tatsächlich umsetzbare Maßnahmen bräuchten.
Nicht zuletzt sei aktive Zusammenarbeit aller Stakeholder das entscheidende Mittel um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik müssen an einem Strang ziehen. Netzwerke wie respACT und das Global Compact Network Austria seien entscheidend, um Austausch zu ermöglichen und die Chancen für die Wirtschaft zu erkennen. Zusammenarbeit trage auch zur Bewusstseinsbildung bei. Die Akzeptanz steige, weil aus Beteiligten auch Betroffene werden, sagte Magnus Brunner abschließend.
Vielen Menschen erschließe sich die Verbindung des Themas Nachhaltigkeit mit Digitalisierung nicht direkt, stellte Hermann Erlach bei der Veranstaltung in Salzburg fest. Microsoft habe mit seinem großen Kund*innenkreis und 5.000 Partnerunternehmen in Österreich eine starke Hebelwirkung was Nachhaltige Entwicklung angehe. Die Vermeidung von Geschäftsreisen, zum Beispiel durch Online-Meetings über MS-Teams, sei hier nur ein kleiner Teil.
Der General Manager von Microsoft ist sich sicher, dass eine Krise auch immer Chancen für jede*n biete. Er habe auf die letzten 14 Monaten zurückgeblickt und sich Gedanken wie beispielsweise das Verhalten im Management und im Office gemacht. Die draus entstanden Learnings seien in Bezug auf die Herausforderungen der vergangenen Monate durch die COVID-19-Pandemie wichtig, wie er auch bei den Kund*innen habe erkennen können.
Zu beobachten gäbe es drei Gruppen: Die erste Gruppe versuche den vorherigen Zustand zurückzuerlangen und altbekannte Prozesse wiederaufzunehmen. Die zweite Gruppe versuche die Learnings aus der Zeit mit COVID mitzunehmen. Die dritte Gruppe wolle Dinge neu denken. Gerade das Neudenken sei in Bezug auf Nachhaltigkeit eine zentrale Herausforderung, ist Hermann Erlach überzeugt.
Er persönlich hat drei Themen im Fokus: 1. Bildung, 2. Infrastruktur und 3. Nachhaltigkeit. Unter Bildung versteht der Microsoft-General Manager nicht nur Ausbildungssysteme, sondern auch „lebenslanges Lernen, Anpassung der Skills – vor allem auch im digitalen Bereich“.
Der Bereich der Infrastruktur bedeute im heutigen Kontext vor allem digitale Infrastruktur. Hier gehe es um die Fragen woher die Infrastruktur kommt, ob sie leicht zur Verfügung steht und wie der Datenschutz aussieht.
Microsoft baut in Österreich gerade drei Rechenzentren, weil der weltweit agierende Technologiekonzern hier die wichtigsten Standortfragen wie politische Stabilität und saubere Energie als gegeben betrachtet. Diese Investition führe im Umkehrschluss zur Schaffung neuer Arbeitsplätze für die Region und habe, wie alle Themen bei Microsoft, neben dem Gedanken der Nachhaltigkeit auch einen Business Case im Hintergrund. „Diese Data Center sind die grünsten weltweit und haben im Vergleich zu anderen typisch österreichischen Data Centers 95 Prozent weniger CO2-Emissionen.“
Die Nachhaltigkeitsziele von Microsoft: Bis 2030 weltweit komplett carbon negative und zero waste sein. Außerdem wolle man bis 2025 100 Prozent auf erneuerbare Energien umsteigen und bis 2050 alle historischen Emissionen wiedergutmachen, die es durch Microsoft je gegeben hat. Um diese ambitionierten Ziele zu verfolgen habe Microsoft „Funds“ gebildet, die auch in Österreich spannende Projekte und Innovationen co-finanzieren würden, unterstreicht Hermann Erlach.
Allen Microsoftkund*innen stehe außerdem der Microsoft Sustainability Calculator zur Verfügung. Er errechnet, wie viele Emissionen durch die Nutzung der Microsoft Hardware eingespart werden können, wie beispielsweise durch die wegfallende Reisetätigkeit. Das Unternehmen arbeite dabei eng mit Kund*innen wie der Post, PALFINGER AG, VERBUND AG und der ÖBB zusammen.
Erneut wurde deutlich, dass zum einen Klimaschutz und Wirtschaft nicht mehr getrennt voneinander zu betrachten sind und sich wechselseitig bedingen müssen. Zum anderen bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit neuen Technologien und deren Möglichkeiten, um eine nachhaltige Wirtschaft erfolgreich umzusetzen und die Pariser Klimaziele zu erreichen. Es liegt also in den Händen tatkräftiger, aufgeschlossener und führungsstarker Unternehmer*innen einen wichtigen Beitrag zu
einer Gesellschaft zu leisten, in der durch verantwortungsvollen, offenen und transparenten Umgang mit Technologie gemeinsam Zukunft gestaltet wird. Damit die erfolgreiche Umsetzung gelingt, sind (technologische) Innovationen, Förderungen und Partnerschaften notwendige Impulse.
Präsentationsfolien
Die Präsentationsfolien der Vortragenden stehen respACT-Mitgliedern zur Nachschau über das Premium-Content-Passwort zur Verfügung. (Dieses finden Sie im Impressum des "Exklusiv-Newsletter)
Der CEO Business Talk wurde von respACT - austrian business council for sustainable development und dem Global Compact Network Austria organisiert, mit freundlicher Unterstützung der Austrian Development Agency.
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